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Forschung

Morbus Parkinson gilt bislang als eine unheilbare, kontinuierlich fortschreitende Erkrankung (mehr dazu…).

Diese Seite gibt einen Überblick über aktuelle, aussichtsreiche Forschungvorhaben zur Entwicklung von Heilverfahren für Morbus Parkinson.

1.  Zell-Ersatz-Therapien

Ein Stammzellforscher am Scripps Institute in San Diego
Ein Stammzellforscher am Scripps Institute in San Diego

Im Zuge von Morbus Parkinson sterben die Dopamin-produzierenden Neuronen der Substantia Nigra (einer Region im Mittelhirn) fortschreitend ab, was zu Dopaminmangel und damit u.a. zu den typischen Symptomen wie  Zittern, Steifigkeit oder Bewegungsverlangsamung führt. Ziel der Zell-Ersatz-Therapien ist es, die abgestorbenen Neuronen durch neue, funktionstüchtige Neuronen zu ersetzen.

Quellen für neue Neuronen können Stammzellen sein, die bspw. aus dem Körper eines jeweiligen Patienten („autolog“), aus abgetriebenen Föten, aus Embryonen oder aus Nabelschnüren von Neugeborenen stammen können.

Hier vorgestellt werden folgende Projekte bzw. Methoden:

 

2. Therapien gegen Lewy-Körper  / Alpha-Synuclein

Im Gehirn von Parkinson-Patienten finden sich vermehrt sogenannte Lewy-Körper (kleine Proteinen-Klumpen), die zu über 50 % aus dem körpereigenen Protein „Alpha-Synuclein“ bestehen. Es existiert seit längerem die Theorie, dass diese massenhafte Ansammlung des Proteins „Alpha-Synuclein“ in ursächlichem Zusammenhang mit dem Sterben von Neuronen im Gehirn von Parkinson-Patienten steht.
Ein österreichisches Biotechnologie-Unternehmen entwickelt derzeit Impfstoffe, die das Immunsystem von Parkison-Patienten in die Lage versetzen sollen, das überschüssige Alpha-Synuclein abzubauen und somit eine der vermuteten Ursachen der Krankheit zu lindern. Mehr dazu hier.

 

3. Therapien gegen den Zelltod in der Substantia Nigra

Eine weitere vielversprechende Stoßrichtung der Forschung ist die Aufklärung der Ursachen für das fortschreitende Absterben von Neuronen in der Substantia Nigra von Parkinsonpatienten und darauf aufbauend die Entwicklung von Therapien, die diesen Prozess stoppen oder sogar umkehren können. Die folgenden Wirkstoffe zeigen hierfür deutliches Potenzial:

Wichtig: Wenn hier von „Heilung“ durch eine bestimmte, in Entwicklung befindliche Therapieform gesprochen wird, so heißt das, dass diese Therapie einen im Zuge von Morbus Parkinson entstandenen, erkennbaren Schaden zumindest in einer relevanten Teilgruppe von Parkinson-Patienten wirkungsvoll und über möglichst lange Dauer deutlich bessern oder gar beheben kann.
Beispiel: Die im Zuge von Morbus Parkinson abgestorbenen, Dopamin-produzierenden Neuronen der Substantia Nigra (einer Region im Mittelhirn) werden durch neue, aus Stammzellen gezüchtete Neuronen im Zuge einer Transplantation ersetzt. Diese Therapie wird nur dann als wirkungsvoll erachtet, wenn diese neuen Neuronen anwachsen und reifen (d.h. nicht vom Immunsystem abgestossen werden), sich mit den angrenzenden Hirnregionen verbinden und in der Folge Dopamin produzieren und weitergeben. Dieser Heilungsprozess kann sich über Jahre nach der Transplantation hinziehen. Bei Parkinson-Patienten im Anfangstadium der Erkrankung mag diese „Reparatur“ genügen, um relativ zeitnah nach der Transplantation auch äußerlich erkennbare, dauerhafte Verbesserungen der Motorik zu bewirken. Bei deutlich fortgeschrittenen Patienten kann sich eine verbesserte Motorik erst später, in geringerem Umfang oder gar nicht mehr zeigen. Zudem werden andere Krankheitsfolgen wie Demenz, Gleichgewichtsstörungen oder Verlust des Geruchssinnes durch eine solche Transplantation womöglich gar nicht gebessert.
Ergo: Auch wenn eine Therapieform voraussichtlich „nur“ ein kardinales Symptom (z.B. gestörte Motorik) dauerhaft bessern kann und dies auch „nur“ in einer Teilgruppe von Parkinson-Patienten (z.B. wenig bis moderat fortgeschrittene) bewirkt, wird sie doch im folgenden als potentielles Heilverfahren angesehen, da für diese Teilgruppe eine relevante Verbesserung entsteht.